Grußwort von Matthias Klopfer, Oberbürgermeister der Stadt Esslingen

Liebe CVJMer,

Es ist mir eine Ehre Ihnen heute zu ihrem 150. Ehrentag im Namen der Esslinger Politik und Stadtverwaltung für Ihr beispielgebendes Engagement danken zu dürfen.

Der CVJM ist der größte Jugendverband unserer Stadt und eine echte Institution, die diese Stadt in den vergangenen 150 Jahren ungemein bereichert hat. Der Verein ist mit viel Leben gefüllt und vielen jungen Menschen aus Esslingen eine zweite Heimat.

Sie bieten Treffangeboten und Unterstützung im Alltag für junge Familien und junge Erwachsene: Sport- und Musikangebote, interkultureller Begegnung, Sprachtreffs, Grillabende, religiösen Austausch und viele, viele weitere Möglichkeiten sich zu begegnen sind nur ein kleiner Ausschnitt ihres vielfältigen Wirkens.

Die Kernkompetenz, die auch im Vereinsname steckt, nämlich „junge Menschen" zu begleiten und zu fördern, ist und bleibt aber die Jugendarbeit.

Neben einem wöchentlichen Programm für Kinder und Jugendliche mit Freizeiten und Aktionen in und um Esslingen wie die Pfadfinder, die Jungscharen, die Kinderkiste und die wichtigen Angebote der Jugend­treffs im Esslinger Norden, der Innenstadt und der Pliensauvorstadt. Ein Angebot, welches für Kinder- und Jugendliche gerade in aktuellen Krisenzeiten von besonderer Bedeutung ist. Denn Sie sind greifbar, sie sind da!

Sie sind auch da, wenn Flüchtlinge aus aller Welt auch in unserer Stadt Zuflucht suchen um diese zu unterstützen und zu begleiten, damit sich diese in Esslingen willkommen fühlen können.

Sie sind da, mit jungen Menschen welche in Pandemiezeiten diejenigen unterstützen die nicht selbst mehr Einkaufen gehen können und haben mit „mit Anruf Milch" einen Unterstützungsdienst aufgebaut wo dieser benötigt wurde.

Sie sind da, in den Jugendeinrichtungen die auch während der Pandemiephase alles getan haben um weiterhin offene Angebote und Anlaufstellen für junge Menschen zu bieten, damit sie einen Ort haben, den sie mit Ihren Sorgen und Problemen aufsuchen können.

Sie sind da, mit Ihren Mitarbeitenden, die auch unter den Bedingungen der Lockdownphasen alles getan haben um erreichbar zu bleiben und den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen nicht zu verlieren.

Und sie sind auch jetzt da, in der nächsten international Krise, welche vielen jungen Menschen Angst macht und neue Sorgen hervorruft. Mit Ihrem Einsatz bieten sie diesen jungen Menschen die Orientierung, Sicherheit und Stabilität, welche sie für ein gesundes Aufwachsen in unserer demokratischen Gesellschaft benötigen.

Ihre Angebote für Kinder und Jugendliche sind in dieser Zeit besonders wertvoll und gesellschaftlich relevanter denn je. Denn sie bieten jungen Menschen die Gelegenheit, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und den Wert demokratischer Strukturen und Entscheidungsprozesse zu erlernen.

Wer sich als junger Mensch im CVJM aufgehoben fühlt, der wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch ehrenamtlich aktiv und dies auch weiterhin im Erwachsenenalter tun. Wer als Kind und Jugendlicher bei den Pfadfindern war, wird das Motto „Allzeit bereit" in seinem weiteren Leben nie vergessen.

Engagement für Andere, für das Gemeinwesen und Verantwortungsbewusstsein wird in jungen Jahren erlernt und somit ist ihr Engagement in der verbandlichen und der offenen Jugendarbeit auch für die kommenden Jahre einer der wichtigsten Bausteine für den Erhalt einer gelebten Demokratie.

Abschließend würde ich Ihnen gerne noch eine Bitte mit auf den Weg geben. Viele von Ihnen kennen den von Bürgermeistern gerne zitierten Satz aus Jeremia 29, Vers 7: „Suchet der Stadt Bestes.. ."

Mit all Ihrem Engagement in den letzten 150 Jahren, haben Sie als CVJM Esslingen bewiesen, dass Sie das Beste für unsere Stadt gesucht und immer wieder auch gefunden haben.

Die Aufforderung des Propheten Jeremia geht aber wie folgt weiter:

„.. . und betet für Sie zum Herrn..."

Wenn Sie das auch immer wieder für Esslingen und uns als Verantwortungsträger tun, ist mir - auch bei allen Herausforderungen der kommenden Jahre - nicht bange um das Wohl unserer Stadt.

Herzlichen Dank!

Grußwort von Sam Stevens, 1. Vorsitzender des YMCA/CVJM Salem und der India Gospel League

Es ist eine Freude und eine Ehre für mich, allen unseren Freunden im CVJM Esslingen besondere Grüße zu überbringen, ganz persönliche Grüße von mir und von den Mitarbeitenden und Vorstandsmitgliedern des YMCA Salem und der India Gospel League. Es ist mein persönliches Privileg, mit den Verantwortlichen des CVJM Esslingen seit mehr als 15 Jahren verbunden zu sein. Den YMCA Salem und die IGL verbinden eine starke Partnerschaft und Beziehung mit euch seit über einem Jahrzehnt.

Ich bin besonders dankbar für diese Partnerschaft, durch die wir im YMCA Salem reich gesegnet wurden. Die Erinnerung an unseren Besuch in Esslingen und die Begegnungen mit vielen von euch sind immer lebendig in uns. Ich kann sagen: es war ein historischer Meilenstein für den YMCA Salem. Der Besuch bewirkte eine steigende Lernkurve für die Entwicklung von jungen CVJM-Ehrenamtlichen und eine tiefere Ebene von Verbindlichkeit gegenüber dem christlichen Auftrag für unseren YMCA hier.

Ihr feiert jetzt 150 Jahre Dienst für eure Gesellschaft. Darf ich auch hinzufügen: durch eure großzügigen und opferbereiten Partnerschaften mit vielen CVJMs auf der Welt habt ihr dem Leben von vielen tausenden Menschen weltweit gedient, sie gesegnet, bereichert und aufgerichtet. In ihrem Namen spreche ich euch meinen aufrichtigen Dank aus. Ich danke euch besonders, dass ihr zu uns steht trotz allen euren Bedürfnissen während der letzten beiden Jahre, in denen wir gekämpft haben mit den Stürmen der Pandemie und ihrer Unsicherheit.

Ein Sprichwort sagt: Ein Freund in der Not ist wirklich ein Freund. Ihr wart ein großer Freund für viele auf der Welt. Ich vermisse es wirklich sehr, dass ich nicht bei euch sein kann, um dieses historische Ereignis mit euch zu feiern. Ihr habt eine reiche Geschichte. Ihr habt ein großes Erbe über viele Generationen hinweg. Ich möchte sagen: Der CVJM Esslingen hat viel zu bieten für den Rest der Welt durch das, was ihr gelernt habt und eure Erfahrungen. Möge unser himmlischer Vater euch weiterhin segnen und in die Zukunft leiten. Möge Gott den CVJM Esslingen als einen Kanal des Segens noch stärker benutzen, als er es bisher getan hat. Wenn ihr nach vorne schaut in die Zukunft mit allen Unsicherheiten, dann möchte ich euch ermutigen mit den Worten Jesus, die er zu seinen auserwählten Jüngern sagte. Wir lesen das in Johannes 15: „Wenn ihr in mir bleibt und ich in euch, werdet ihr viel Frucht bringen“.

Die Welt erlebt viele kulturelle Veränderungen und die wiederum bringen viele Herausforderungen für die Arbeit und das Zeugnis des CVJM. Ich bete, dass ihr vorwärts strebt mit göttlicher Kraft, göttlichem Mut und Weisheit und Gottes unfehlbarer Gegenwart und seinen Verheißungen, um diese Herausforderungen zu überwinden und eure gottgewollte Aufgabe zu erfüllen. Segen und beste Wünsche.

Grußwort von Ulrich Enderle, Ev. Jugendpfarrer

Ein Geburtstagsbrief

Lieber CVJM

In diesem Jahr wirst Du 150 Jahre alt und es ist mir eine große Freude dir gratulieren zu dürfen. Immerhin - uns beide verbindet eine über 21-jährige Beziehung, das ist etwa ein siebtel Deiner Zeit.

Seit gut 4 ½ Jahren darf ich Dich als Jugendpfarrer hier in Esslingen begleiten.

150 Jahre sind eine lange Zeit und keiner kann Dir vorwerfen, dass Du eine Eintagsfliege wärst. Ich habe davon gehört: Es soll auch immer wieder Leute gegeben haben, die Dir den Untergang vorausgesagt hätten.

Doch Du bist geblieben und das ist gut so.

Wohl hat es auch damit zu tun, dass in Deinem Haus die Ewigkeit wohnt. Man könnte auch sagen „Gottes Reich“, wovon Jesus immer sprach.

Ich weiß nicht wie viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene bei Dir das Gottesreich geschnuppert haben. Eines ist gewiss: sie bekamen Perspektive für ihr Leben und bekommen es immer noch. Wie ein goldener Faden zieht sich dies durch alle Generationen dieser Stadt. Kein Wunder, dass Du heute so viele Gratulanten hast. Dass Du auf diese Weise Spuren hinterlassen hast, weit über die Grenzen dieser Stadt hinaus, brauche ich an dieser Stelle nicht zu wiederholen.

Von der alten Dame Landeskirche soll ich dich grüßen, von der ich nicht weiß, ob sie Deine Schwiegermutter oder die Großtante ist. Weil ich selbst dazu gehöre, hebe ich hervor, dass es sehr nette Tanten und noch nettere Schwiegermütter gibt.

Ich bleib jetzt mal beim Bild der Tante.

Dir lieber CVJM will ich attestieren, dass Du Dich dieser Tante gegenüber sehr loyal verhalten hast. Mehr noch, du hast ihr immer wieder Anlass gegeben, Mut zu entfalten und Neues anzufangen. An manchen Stellen ist auch tatsächlich Neues entstanden.  Ich gebe zu, nicht immer hat die Tante verstanden, was du gebracht hast. Umgekehrt hast Du ja auch nicht jeden Rat von ihr angenommen.

Tanten – und ihre Neffen ticken zuweilen unterschiedlich sie agieren selbstständig und das ist gut so. 

Manchmal leben nahe Tanten im Glauben, dass die fünf Euro, die sie ihren Neffen zuschieben ihr ganzes Glück wären. Wie wir alle wissen, bist Du mit Deinen 150 Jahren längst schon erwachsen geworden. Dein Betrieb ist gewachsen in all deinen Jahren und aus dem Taschengeldalter bist du raus. Umso mehr freuen wir uns mit Dir darüber, dass aus Wenigem sehr viel entstanden ist.  

So bleibt mein Wunsch für Dich, lieber CVJM, für nächsten 150 Jahre, dass du weiterhin ein Segen sein darfst für Kinder und Jugendliche.

Je mehr von ihnen durch Dein Haus gehen desto besser.

Auch wünsche ich der gesamten Verwandtschaft, dass Dein Verhältnis zur Tante mehr und mehr ein geschwisterliches auf Augenhöhe werden kann. Damit wir gemeinsam und fröhlich unterwegs bleiben hin zu den Menschen, die von Gott gesucht und gefunden werden.

Es grüßt Dich Dein Freund und Jugendpfarrer Uli Enderle

Grußwort von Pfarrer Christoph Bäuerle, Dekansstellvertreter

Liebe Festgemeinde,

die Evangelische Stadtkirchengemeinde und alle anderen evangelischen Gemeinden in Esslingen haben eine besondere Nähe zum CVJM. In 150 Jahren ist diese Verbundenheit gewachsen. In unmittelbarer Nachbarschaft zu unserer Stadtkirche - da wo heute unser Mesnerehepaar wohnt und das Gemeindehaus „Laterne“ sich befindet - wurde vor 150 Jahren jungen Männern ein besonderes Angebot gemacht.

Ich selbst bin als Jugendlicher in den CVJM in meiner Heimatstadt Kirchheim eingetreten, war im Jugendkreis und habe dort wichtige Impulse für mein Theologiestudium bekommen. Hier in Esslingen freue ich mich an einem besonders großen CVJM: Wie sich darin Glaubensrichtungen und Geschlechter mittlerweile ganz zwanglos mischen und immer wieder Angebote entstehen, die von den Menschen unserer Stadtgesellschaft gebraucht werden:
Offene Jungendarbeit da und Engagement für Flüchtlinge dort. Qualitätsvolle Posaunenarbeit; Jugendarbeit und Pfadfindergruppen. Angebote für junge Eltern mit ihren Kleinkindern und das Bibelgespräch für die älter gewordenen Pfadfinder. Jugendgottesdienste und Unterstützung in der Konfirmandenarbeit. Patrick Schmidt ist da unser Gegenüber in der Stadtkirchengemeinde.

Liebe Gabriele, liebe Mitarbeiter in allen Altersgruppen, darf ich Euch für diesen Jubiläums-Festtag einfach weiter diese Liebe zu Menschen, diese Wachheit für Bedürfnisse junger Menschen unserer Zeit wünschen. 

Einst waren es „Jünglinge“. Statt für Jesus Christus, hätten sie sich, wie viele ihres Alters, nurmehr für Kaiser und Vaterland begeistern können. Damals wollten ja alle „Soldat“ werden und zu Größe und Ruhm ihres Landes beitragen. Gott wurde vielfach instrumentalisiert in den 70er-Kriegen gegen Frankreich und noch mehr im Ersten Weltkrieg. Gott wird schon auf unserer Seite sein, dachten viele damals.
Der Glaube an Jesus Christus schenkt beides - Freiheit bei dem, was alle machen, was gerade opportun ist - zugleich aber auch persönliche Verantwortung für die Gesellschaft. Der CVJM wird auch in der Zukunft fragen: Wo braucht uns diese Stadt? Wo braucht uns Christus gerade hier und heute?

Gut hat der CVJM immer daran getan, sich als Teil der Kirche vor Ort zu verstehen. Im EAG wird das sichtbar. Die evangelische Jugendarbeit im Bereich der Gesamtkirchengemeinde wurde dem CVJM übertragen. Das hat sich sehr bewährt, baucht aber immer wieder auch Absprachen und neue Impulse. Heute, am Sonntag Kantate, will ich euch Worte des Apostels Paulus ans Herz legen. „Last das Wort Christi (auch in Zukunft) reichlich unter euch wohnen und singt Gott dankbar in eurem Herzen!“ (Kol 3,16).

Christoph Bäuerle, Denkansstellvertreter